50 Berufe in einem Lkw: So sollen Schüler für Metall- und Elektro-Industrie begeistert werden

2022-09-03 02:51:27 By : Ms. Olivia Duan

23 Auszubildende wollte die Firma Möhling in diesem Jahr einstellen, neun Stellen konnten letztlich besetzt werden. „Leichter wird es nicht“, erklärt Ausbildungsleiter Thomas Sparenberg.

Nicht nur deshalb ist er dankbar, dass der Info-Truck des Märkischen Arbeitgeberverbands einmal mehr Halt auf dem Firmengelände machte, um Schülern der Sekundarschule Altena/Nachrodt-Wiblingwerde Berufe der Metall- und Elektroindustrie näher zu bringen.

Außerdem konnten sie ein außergewöhnliches Fahrzeug bestaunen. Der Lkw fällt auf, denn er kann nicht nur seitlich eine Bühne ausklappen. Es lässt sich sogar gleich ein zweites Stockwerk hochfahren, sodass auf zwei Ebenen rund 80 Quadratmeter genutzt werden können – und die sind vollgepackt mit jeder Menge Bildschirmen und modernster Technik, um praktisch und multimedial einen Überblick über die Berufe der Metall- und Elektroindustrie zu geben. Die seien vielfältig, erklärte Falk Schug vom Team des ME-Trucks, nachdem auf seine Nachfrage nicht alle Neuntklässler so richtig begeistert von der Vorstellung waren, nach der Schule in der Elektro- oder Metallindustrie zu arbeiten.

Er verglich die Sache mit Fußball: „Man muss kein Fan sein, um zu wissen, dass hinter Fußball deutlich mehr steckt als Fuß und Ball – so ist es auch hier bei der Metall- und Elektroindustrie.“ Gut 50 verschiedene Berufe, aufgeteilt in die vier Kategorien Metall, Elektro, IT und den kaufmännischen Bereich gebe es – und über alle konnten sie sich im Lkw informieren.

Ganz nach der Devise „Gucken, was Spaß macht“, galt es schließlich verschiedene Stationen in der unteren Etage des Trucks auszuprobieren. Gleich als erstes ins Auge fiel der Roboter mit dem Namen Cobot, der mithilfe eines Touch-Bildschirms Zahnräder zu einem Getriebe zusammensetzen konnte. Eine weitere kostspielige Maschine gab es mit der CNC-Fräse zu erkunden. Auszubildende der Firma Möhling zeigten, wie die computergesteuerte Fräse programmiert werden muss, um ein Werkstück zu fräsen – in diesem Fall ein Metallstück, auf der auf der einen Seite das Batman-Logo und auf der anderen eine neun für die Klasse 9 gefräst wurden.

Der sogenannte „Berufe-Scout“ gab auf einem riesigen Hochkant-Monitor Infos zu einzelnen Berufen. Dazu konnten beispielsweise auch ein Schaltkreis gebaut oder verschiedene Stecker angeschaut werden. Damit war der Tag für die Schüler aber noch nicht gelaufen – Gesehenes vertiefen konnten sie in der oberen Lkw-Etage, dann warfen sie zusammen mit Möhling-Auszubildenden noch einen Blick in die Firma selbst.

Möhling ist ein führender Hersteller von Verbindungselementen und beschäftigt aktuell rund 400 Mitarbeiter, wovon 35 Auszubildende sind. Faktoren wie die neuerliche A45-Sperrung machten es für das Altenaer Traditionsunternehmen nicht einfacher, an Nachwuchs zu kommen. Bewerber beispielsweise aus Hagen, wie es sie vorher gegeben habe, fielen weg, erklärte Ausbildungsleiter Thomas Starenberg im Gespräch mit der Redaktion.

Um Firma und Berufe bei den Jugendlichen bekannter zu machen, würden deshalb gerne Praktika angeboten, Führungen für Klassen – oder eben die Aktion mit dem ME-Truck. Starenberg machte aber auch klar, dass es nicht darum gehe, alle Stellen um jeden Preis zu besetzen. „Die Menschen müssen zum Team passen.“ Besser kennenlernen können sich neue Lehrlinge übrigens bei der jährlichen Azubi-Fahrt, an der alle Auszubildenden – auch die des Schwesterwerks in Sachsen – teilnehmen. Vor Kurzem ging die Reise nach Köln.