AMB 2022 hilft der nächsten Generation von Metallbearbeitern

2022-09-03 02:43:17 By : Mr. Simon Chen

Sinkende Nachwuchszahlen und der allgemeine Fachkräftemangel sind drängende Probleme der Metallbearbeitung. Auch Ausstellende der AMB berichten von unbesetzten Ausbildungsplätzen und der schwierigen Suche nach Fachkräften. Um dieser Ausgangslage ein Stück weit zu begegnen, legt die Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung AMB vom 13. bis zum 17. September in Stuttgart in diesem Jahr einen der Schwerpunkte auf die vielfältigen Karrieremöglichkeiten in der Metallbranche.

„Wir stehen in stetem Kontakt mit unseren Ausstellerinnen und Ausstellern der AMB und werden als Messe Stuttgart einen Teil dazu beitragen, das Problem Fachkräftemangel anzugehen. Daher wollen wir mit der AMB in diesem Jahr nicht nur ein Marktplatz für Innovationen und Produkte sein, sondern auch für den Nachwuchs in der Metallbearbeitung. Mit unserem Standort sind wir eng mit einer wirtschaftlich starken Region verwoben, diesen Vorteil möchten wir nutzen und SchulabgängerInnen oder UniversitätsabsolventInnen umfassend über ein künftiges Berufsfeld in der Metallbearbeitung informieren“, sagt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart.

Die Fachmesse wird somit erneut zu einem Knotenpunkt für gestandene Profis – und bietet jungen Fachleuten und Start-ups eine Weiterbildungs- und Vernetzungsplattform. Besucher und Aussteller der AMB 2022 erwartet eine Vielzahl von Ausbildungs-, Praktikums- und Gründungsmöglichkeiten.

Um dem Brain-drain zu begegnen und neue Themenfelder zu besetzen, gründen große Namen aus dem Maschinenbau schon längst kleine agile Einheiten oder gehen Partnerschaften mit Start-ups ein. Trumpf, DMG Mori oder Siemens machen es vor. Jüngstes Beispiel steuert der Schärfepezialist Vollmer bei. Auch Matthias Rommel, Geschäftsführer des Werkzeugherstellers Paul Horn GmbH, sieht die derzeitige Nachwuchssituation als klaren Auftrag, den Stakeholdern mehr Know-how zur Verfügung zu stellen.

Ebenfalls ein Highlight der diesjährigen AMB ist der Gemeinschaftsstand „Junge innovative Unternehmen“, der mit Unterstützung des Bundesministerium für Wirtschaft und Klima durchgeführt wird, wo sich unter anderem die ultraTEC innovation GmbH präsentiert. Dazu gehört auch die AMB-Start-Up-Area, in der sich zehn Start-ups aus der Zerspanungsbranche an jeweils zwei Messetagen präsentieren.

Ein Sprungbrett für junge Start-ups auf der AMB ist zudem das VDMA-Technologieforum, das in diesem Jahr sein Debüt feiert. Mit Unterstützung der VDMA Startup-Machine können angehende UnternehmerInnen hier durch inspirierende Pitches und Präsentationen ihr Potenzial für die Metallbearbeitung aufzeigen.

Für NeugründerInnen bieten solche Pitch-Runden eine gute Gelegenheit, konstruktive Anregungen von BranchenexpertInnen zu erhalten. Ergänzend zur Start-Up Area gibt es am Samstag, 17. September, eine weitere Chance sich zu zeigen: In der AMB-Trend-Lounge finden Start-up-Pitches im Rahmen eines Investorentages statt. Kooperationspartner der Messe Stuttgart sind die Allianz 4.0 BW und der VDMA Baden-Württemberg sowie die Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart (WRS).

Hierbei haben die Start-ups, die sich davor wechselweise zwei Tage lang auf der AMB den BesucherInnen präsentiert haben, die Chance, in einem 15-minütigen Pitch vor Investoren zu profilieren. Das Start-up mit dem stärksten Pitch wird als „AMB Start-up 2022“ ausgezeichnet, welches von einer Jury gewählt wird – unter anderem mit VertreterInnen der ausstellenden Unternehmen Gebr. Heller Maschinenfabrik, Paul Horn und Index-Werke.

Derartige Allianzen und Wettbewerbe spielen in der Fachwelt eine zentrale Rolle beim Aufbau von Neugründungen und der Stärkung von Innovationsprozessen, bestätigt man bei Vollmer: „Wir sehen unsere Aufgabe darin, das große technologische Marktpotenzial des Verfahrens auszubauen, auf das sich das Start-up spezialisiert hat. Außerdem wollen wir die Fähigkeiten des bestehenden Mitarbeiterteams schärfen und die Teams weiterentwickeln“, bestätigen Stefan Brand und Jürgen Hauger, Geschäftsführer der Vollmer Gruppe. Und die gestandenen Unternehmen bringen im Gegenzug ihre Erfahrung bei Vertrieb, Service und Marketing ein.

Nicht nur Start-ups, sondern auch AnfängerInnen in der Metallbearbeitung können von den zahlreichen Ausbildungsprogrammen der AMB-Ausstellenden profitieren. Wie bei jenem der Firma Hainbuch, die im Zuge der Pandemie ihren Lehrplan durch zusätzliche Online-Kurse erweitert hat. Seit letztem Jahr bietet sie ein virtuelles einwöchiges Praktikum an, das weitgehend digital abgewickelt werden kann.

Teambuilding-Veranstaltungen wie Go-Kart-Ausflüge stellen sicher, dass auch der Spaß beim Lernen für die Studierenden und PraktikantInnen nicht zu kurz kommt. Im Mai 2022 nahm Hainbuch an der Berufsorientierungsmesse „Karriere Kick“ teil. Dort kamen sie am Kickertisch spielerisch mit SchülerInnen in Kontakt. Das sei ein innovativer Weg, um Auszubildende zu finden.

Auch andere Ausstellende sind stolz auf ihre umfangreichen Ausbildungsprogramme. So bilden Knoll und GROB derzeit über 100 Azubis in verschiedenen Lehrberufen und dualen Studiengängen aus. Bei Knoll profitieren die Nachwuchskräfte von praktischen Tätigkeiten, modernen Arbeitsplätzen, einer großen Lehrwerkstatt, Veranstaltungen und Exkursionen.

Zum Lehrplan bei GROB gehören Studierendenjobs, Praktika und Abschlussarbeiten. Darüber hinaus bieten sie bedarfsorientierte Weiterbildung für die bestehenden Mitarbeitenden. Ein jährliches internes Schulungsprogramm mit Präsenz- und Online-Schulungen zu einer breiten Palette von Themen gehört ebenso zum Angebot, wie fachliche und externe Schulungen. Werkzeugmaschinenhersteller WFL Millturn Technologies bildet junge Ingenieure intensiv in Mechatronik, CNC-Bearbeitung, Elektronik und anderen Fachbereichen aus: Das Ausbildungsprogramm dauert nicht weniger als viereinhalb Jahre.

Bei dem riesigen Angebot an Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten, das die vielen Ausstellenden anbieten, kann die Suche nach dem richtigen Einstieg für einen Neuling überfordernd sein. Darum vereint die AMB alle Informationen unter einem Dach: Für BerufseinsteigerInnen und noch Unentschlossene ist die Veranstaltung „Sonderschau Jugend“ von der Nachwuchsstiftung Maschinenbau gedacht. Hier sollen die Aspiranten auf die vielfältigen Karrieremöglichkeiten und interessanten Berufsbilder aufmerksam gemacht werden, die der Maschinenbausektor zu bieten hat.

Seit 2008 hält die Sonderschau Jugend in dieser Größe und Dimension im Herzen des Messegeländes ihr Engagement für die nächste Generation aufrecht. Vom 13. bis 17. September will die Sonderschau die Berufsaussichten, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Branche thematisieren. Neben Berufsorientierung und Praxisbezug, die im Atrium (Eingang Ost) stattfinden, wird es auch Ausstellungen und spannende Mitmach-Aktionen geben. Dabei soll sie sowohl für die Unternehmen als auch für die BesucherInnen eine wertvolle Anlaufstelle sein.

Neben der Sonderschau für Jugendliche werden auch die WorldSkills Germany wieder im Atrium zu Gast sein. Gemeinsam mit dem Netzwerk WorldSkills Germany wird die AMB für nationale Vergleiche in verschiedenen Disziplinen, Abschlusstrainings und Generalproben für die Weltmeisterschaften genutzt. Wettbewerbe sind in den Themenfeldern CNC-Drehen, CNC-Fräsen, Additive Manufacturing und CAD geplant.

Während viele große Unternehmen Ausbildungsplätze anbieten oder jungen Start-ups unter die Arme greifen, kooperieren einige mit Hochschulen in gemeinsamen Forschungsprojekten. Ein solches Beispiel ist die Gühring KG. In ihrem Forschungsprojekt leistet Gühring einen Beitrag, indem sie mit Hilfe der Gühring Tool Management Software (GTMS) ein Wissensarchiv entwickelt und aufbaut. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.

Mit Vollgas in die Zukunft: Ziel der AMB Stuttgart 2022 ist es, den Dialog zwischen den zukünftigen und heutigen MetallbearbeiterInnen zu ermöglichen. Nebst einem vielfältigen Angebot an beruflichen Perspektiven will die Messe eine gemeinsame Plattform zur Ideenfindung und zum Networking bieten. Weiterhin sollen die Ausstellenden die Möglichkeit haben, potenzielle Auszubildende oder BerufseinsteigerInnen zu rekrutieren – und auf diese Weise dem Fachkräftemangel in der Metallbranche einen Teil ihres Schreckens zu nehmen. (ch)

Aktuelle Entwicklungen in der spanenden Fertigung

Auf ANCA Maschinen lässt sich dank der einfachen Software für Design und Simulation viel einfacher Meister-Niveau erreichen als beim Schach.

Um dies zu verdeutlichen, haben die ANCA-Techniker ein komplettes Schachset mit Hilfe der iGrind-Software und den 5-Achsen-CNC-Schleifmaschinen im Showroom in Weinheim konstruiert und geschliffen.

Unter dem Motto „ Spielefavoriten – originalgetreu in Szene gesetzt“ erarbeiteten die Auszubildenden bei SHW Werkzeugmaschinen gemeinsam mit Ihrem Ausbilder Gerhard Weng einen Airhockey Tisch in Turniergröße.

Der Schwerpunkt lag hierbei nicht auf der Elektronik des Spiels, sondern auf der Umsetzung der doch aufwendigen Bauabläufe.

So wurde eigens für das Spielfeld eine Maschine gefertigt, die gesteuert die Bohrungen für die Luftkanäle übernimmt.

Einen Klassiker der Kartenspiele hat die Niles-Simmons-Hegenscheit Gruppe gewählt: das Quartett in der allseits bekannten Variante Stechen.

„Top machines“ ist mit Maschinen des Herstellers samt interessanter Daten dazu bestückt. So will NSH seine Technologiekompetenz auch spielerisch vermitteln. Die Regeln sind einfach: Wer den höchsten Wert hat, gewinnt.

Sollte das Spiel bei den Messebesuchern gut ankommen, wird es als Werbemittel weiter produziert und hat so einen nachhaltigen Nutzen.

Der 125 kg schwere Kicker ist mit einer Flutlichtanlage und 2 digitalen Toranzeigen ausgestattet. Er wurde mit CAD-Software am Computer konstruiert. Bis auf die Spielfeldplatte wurden alle Metall- und Kunststoffteile von den Auszubildenden selber hergestellt. Die Führungsringe für die Spielstangen und Rahmen für den Einwurf wurden aus Kunststoff im 3D-Drucker gefertigt.

Einst als Kneipenklassiker bekannt, erfreut sich der Flipper wieder enormer Beliebtheit. Unsere elektronischen Flipper sorgt ab sofort für Spaß und Spannung der Extraklasse auf jedem Event und lässt die Herzen von Jung und Alt höher schlagen. Durch Licht und Soundeffekte, kombiniert mit echten Flipper-Buttons & einem Plunger, sticht unser Flipper heraus und bietet eine einmalige Kulisse.

Knackst Du den High Score?

Planung, Konstruktion, Budgetierung und Produktion des Greifautomaten lagen in der Verantwortung des HORN-Teams, bestehend aus sechs Auszubildenden sowie einem Ausbilder. Die Verwendung einer passenden Elektronik gab dem HORN-Nachwuchs die Möglichkeit, über den Tellerrand Ihrer Ausbildung hinauszuschauen.

Der Air-Hockey Tisch wurde als Ausbildungsprojekt entwickelt und von unseren Auszubildenden in Eigenregie entwickelt, produziert und dient aktuell in der Ausbildungsabteilung als Zeitvertreib in den Pausen.

Fertigungstechnik (fräsen und montieren), Montagetechnik (zusammenbauen), Elektronik (Zählwerk und Lichteffekte, Luftbett) und auch 3D-Druck (Puck und Schläger) wurden von den Auszubildenden angewendet.

WE LIVE FOR CHALLENGES lautet der EXTRAMET-Slogan, so waren die Polymechaniker-Azubis vom Wettbewerb sofort begeistert. Ein Kugellabyrinth von Grund auf zu fertigen und dabei erlernte Fähigkeiten einzusetzen ist eine Herausforderung. Auch in der Ausbildung gilt es ab und an Hürden zu meistern, genau wie im Spiel.

Unser HAUBEX ist ein automatischer Werkstück-Wechsler. Eingesetzt im Bearbeitungszentrum arbeitet er weiter, wenn andere in der Pause sind. Da bleibt noch Zeit für ein kleines Strategiespiel mit einem Kollegen. Ziel des Spiels ist es, als erster drei gleiche HAUBEX in eine Zeile, Spalte oder Diagonale zu setzen.

Are you fast enough? Catch them if you can! Mit Stolz präsentiert ELHA-MASCHINENBAU das Projekt der Auszubildenden zum diesjährigen mav-Wettbewerb: Ein komplett eigenständig realisierter Reaktionstest.

Verbaut ist eine Siemens Steuerung LOGO. Über die Zwei-Hand-Betätigung wird ein Zufallsgeneratorbaustein ausgeführt, der nach einer zufälligen Zeit einen der drei Zylinder zufällig ausfahren lässt.

Die Zylinder werden über eine Festo-Ventilinsel angesteuert und sind alle mit Drosselrückschlagventilen sowohl in Einfahrrichtung als auch in Ausfahrrichtung ausgestattet, um ein Sanftes Hoch und Runterfahren zu ermöglichen.

Ein solches Projekt in der vorgegebenen Zeit zu realisieren, benötigt Schnelligkeit und Geschick und genau dies gilt es auch im Spiel unter Beweis zu stellen.

Wir setzten Ihren Span schachmatt! Die Schachfiguren haben teilweise komplexe Bearbeitungsprozesse, bei denen sich der Span nur schwer brechen lässt.

Durch verschiedene Modi bei der LFV Programmierung, kann die Spanlänge selbst bestimmt werden. Das reduziert nicht nur das manuelle Eingreifen bei langen Spänen, sondern steigert die generelle Effizienz und die Produktivität der Maschine.

Wir wollten dem Kunden im Rahmen der Aktion die LFV Technologie einfach noch näherbringen.

Die beiden Studenten in Ausbildung bei der Arno Arnold GmbH kamen auf die Idee eine Kniffelaufgabe als Spiel auszuarbeiten. Gemeinsam mit dem Produktionsleiter wurden die Umsetzungsmöglichkeiten ausgelotet. Das Spielbrett wird aus einem bei der Bearbeitung entstehenden „Abfallprodukt“ erstellt. Die Dekorationen werden aus Produktbildern ausgedruckt. Die Spielfiguren sind kleine Arnold-Produkte.