GAIA-X-Projekt smartMA-X startet: SmartFactory-KL erarbeitet Shared Production - Automation - Elektroniknet

2022-06-25 05:13:30 By : Mr. JACK XUAN

Für die europäische Dateninfrastruktur GAIA-X erarbeitet die Technologie-Initiative SmartFactory-KL jetzt eine Methode für Shared Production oder Production-as-a-Service. Zunächst soll das »smartMA-X« genannte Projekt den Smart-Factory-Demonstrator mit Blick auf Smart Maintenance an GAIA-X anbinden.

Die Technologie-Initiative SmartFactory Kaiserslautern hat sich auf die Fahnen geschrieben, Visionen für die Produktion der Zukunft zu entwickeln. Auf Industrie 4.0 im Jahr 2011 folgte 2019 das Update Production Level 4 (PL4), das durch seine modularen Grundprinzipien die theoretische Grundlage für die europäische Dateninfrastruktur GAIA-X bilden soll. Die Vision von Production Level 4 ist eine resiliente Produktion, worin GAIA-X eine wichtige Rolle spielt. Das europäische Netzwerk GAIA-X soll künftig eine sichere Dateninfrastruktur bilden, um unter anderem eine Shared Production zu realisieren. Dabei ist die Grundidee, dass in GAIA-X Fertigungsfähigkeiten (Skills) angeboten werden, die europaweit frei auf dem Markt zur Verfügung stehen und genutzt werden können: Production-as-a-Service.

Theorie und Praxis im Netzwerk

»Wir wissen, dass Maschinen aus verschiedenen Gründen oft nicht arbeiten. Manche Maschinen sind sogar nur wenige Tage im Monat in Betrieb, vor allem bei Mittelständlern. Da setzen wir an«, erläutert Prof. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender der SmartFactory-KL sowie Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Innovative Fabriksysteme und des Lehrstuhls Werkzeugmaschinen und Steuerungen an der TU Kaiserslautern. »Es wäre viel sinnvoller, wenn eine stillstehende Maschine von jemand anderem genutzt werden könnte. Diese ‚Fremdnutzer‘ zahlen dann für den Gebrauch. So haben Maschinenbesitzer und ‚Fremdnutzer‘ etwas davon.« Als Nachbarschaftshilfe ist die Idee vorstellbar. Aber darüber hinaus?

GAIA-X greift den Gedanken der „geteilten Produktion“ auf. Shared Production oder Production-as-a-Service soll europaweit möglich sein. In der Vision sind im GAIA-X-Netzwerk Maschinenmodule mit bestimmten Skills (Fertigungsfähigkeiten), etwa ein Werkstück zuschneiden oder Metall fräsen, europaweit verbunden und können miteinander kommunizieren. Die Skills werden angeboten und können abgerufen werden. »GAIA-X muss eine sichere Dateninfrastruktur bieten«, sagt Ruskowski. »Deshalb wird im Unterschied zu bisher existierenden Clouds europäischer Datenschutz für GAIA-X gelten.« So soll Datensouveränität sichergestellt sein, damit jedes Unternehmen immer Herr über seine Daten bleibt. Aber auch die Datendurchgängigkeit entlang der Lieferkette haben die Wissenschaftler im Blick.

Production Level 4 als Vorbild für das GAIA-X-Ecosystem

Ruskowski und sein Team haben 2019 ein Update von Industrie 4.0 veröffentlicht. Es heißt „Production Level 4“ und beschreibt eine Vision der Fertigung. »Wir gehen darin von Skills aus, also Fertigungsfähigkeiten, die ein Produkt abrufen kann«, führt Ruskowski aus. »Ein Produkt kennt demnach sich selbst, kommuniziert mit den angebotenen Skills und ruft diese zu seiner eigenen Fertigung ab. Im Prinzip spielt es dabei keine Rolle, ob das in einer Fabrikhalle geschieht oder europaweit.« »Der Kerngedanke der Shared Production wird durch GAIA-X und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten Schwung bekommen«, ergänzt Ernst Stöckl-Pukall, Leiter Digitalisierung und Industrie 4.0 im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. »GAIA-X wird Europa zusammenbringen und seine Innovationsfähigkeiten bündeln. Deshalb freue ich mich, dass über die SmartFactory-KL auch Organisationen wie die SmartFactory-EU mit GAIA-X verbunden sind.«

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