Schleswig-Holstein Magazin

2022-05-29 03:25:10 By : Ms. Sivvy Leung

Es sind die Kupferleitungen an Bahnhöfen, auf die es Diebe abgesehen haben. Diese werden entfernt und später zu Geld gemacht - letzte Woche erst am Bahnhof in Bad Oldesloe. Doch Maßnahmen der Deutschen Bahn zeigen Erfolg.

Kupfer ist ein Metall, welches bei Dieben sehr beliebt ist: Ein Kilo davon ist derzeit knapp neun Euro wert. Verbaut wird es zum Beispiel auf Dächern, an Fabrikanlagen, aber auch an Gleisanlagen. Derzeit häufen sich in Schleswig-Holstein die Fälle von Kupferdiebstahl. Allein in den letzten vier Wochen wurden drei Diebstähle in Schleswig-Holstein gemeldet - zwei davon am Bahnhof in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn). Dabei wurden Kupferleitungen zwischen Signalmasten und Gleisen entwendet. "Die Täter schneiden mit der Flex oder mit dem Bolzenschneider das Kabel durch", erklärt Michael Hiebert von der Bundespolizei. "Dieses Kabel geht normalerweise [vom Signalmast] zur Schiene und an der Schiene ist es dann angebunden." Es sei dafür da, um Überspannungen abzuleiten, zum Beispiel bei Blitzeinschlägen an der Bahnanlage.

Bei einem Diebstahl in der letzten Woche stahlen die Täter oder Täterinnen mehr als 1,2 Kilometer Kupferkabel. Allein diese Menge Kupfer ist fast 11.000 Euro wert. Aber nicht nur ein finanzieller Schaden entsteht dadurch. Auch Zugausfälle, Überstunden für Bahnmitarbeitende oder Ersatzverkehre mit Bussen sind die Folge. Die Deutsche Bahnreagierte: Dort, wo es möglich ist, werden nun Leitungen ausgetauscht - ohne Kupfer, stattdessen mit weniger wertvollen Materialien wie zum Beispiel Eisen.

Und die Maßnahmen des Unternehmens haben Erfolg: Auch wenn in Schleswig-Holstein derzeit vermehrt Kupfer gestohlen wurde, gehen die Zahlen bundesweit zurück. Letztes Jahr wurden nur noch 320 Fälle registriert - das ist ein Rückgang von 15 Prozent verglichen mit 2020. Damit ist im Jahr 2021 der niedrigste Wert seit mehr als zehn Jahren registriert worden, gegenüber 2011 ist das sogar ein Rückgang von über 90 Prozent.

Nach den Tätern in Bad Oldesloe wird weiter gefahndet. Laut Bundespolizei Lübeck gingen bislang einige Hinweise von Zeugen ein. "Wir können davon ausgehen, dass es sich um ein und dieselbe Tätergruppe handelt, es müssen auch mehrere Täter sein", sagt Michael Hiebert zum aktuellen Ermittlungsstand. Ein Fahndungserfolg sei bei diesen Fällen aber schwierig. Ein Hoffnungsschimmer: Die Bundespolizei bekomme immer wieder Hinweise von Metallhändlern, und zwar immer dann, wenn Kunden besonders häufig besonders viel Kupfer abgeben und zu Geld machen wollen.

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