TiCN-Dämpfer ermöglicht 50 Prozent mehr Standzeit beim Drehen

2022-09-03 02:46:17 By : Ms. Catherine Chong

Das Interview führte: Frederick Rindle

mav: Die Beschichtung Tigertec Gold gibt es bei Walter im Bereich Fräsen schon seit 2017. Jetzt gibt es auch fürs Drehen eine Tigertec Gold-Variante. Wodurch unterscheiden sich die beiden Varianten? Kußmaul: Mit Tigertec Gold werden aktuell die leistungsstärksten Premium Schneidstoffe bei Walter bezeichnet und das völlig unabhängig davon für welche Bearbeitungsart die Werkzeuge eingesetzt werden. Die ‧Tigertec Gold-Familie zum Drehen ist eine komplette Neuentwicklung und hat mit den Fräswerkzeugen nur gemeinsam, dass sie eben die leistungsstärksten Werkzeuge aus dem Hause Walter sind. Drobniewski: Mittlerweile bieten wir unter dem Namen Tigertec Gold drei unterschiedliche Beschichtungstechnologien an. Die ULP-Technologie ist eine völlig neu entwickelte Niederdruck (Ultra Low Pressure)-Variante des CVD-Verfahrens. Zudem gibt es noch eine Physical Vapour Deposition (PVD)-Variante und nun eben auch eine CVD-Beschichtung zum Drehen. Kußmaul: Vom Grundsatz her wollen wir alle sechs bis sieben Jahre eine neue Produktfamilie an den Start bringen. Die technologischen Plattformen beinhalten dann immer die jeweils aktuelle Beschichtungstechnologie kombiniert mit einem optimierten Nachbearbeitungsverfahren und eben einer bestimmten Indikatorschicht – Aktuell ist das Gold. Aufbauend auf dieser Plattform werden dann einzelne Schneidstoff-Sorten entwickelt. Mit der aktuellen CVD-Beschichtung wird es so in Zukunft auch vier oder fünf Sorten zum Stahldrehen, zwei oder drei Sorten zum Gussdrehen und noch weitere spezielle Sorten geben. So ersetzt dann Tigertec Gold Sorte für Sorte die vorangegangene Tigertec Silver-Familie.

mav: Was zeichnet die neue Werkzeug-‧Familie neben der neuen Farbe noch aus? Kußmaul: Ganz konkret bietet die neue Sorte eine um 50 Prozent höhere Standzeit als die Tigertec Silver-Werkzeuge. Dafür haben wir den Freiflächenverschleiß, die Kolkbeständigkeit und die Zähigkeit deutlich verbessert.

mav: Und was zeichnet die neue CVD-‧Beschichtung aus? Drobniewski: Die Beschichtung ist eine klassische CVD-Beschichtung bestehend aus Titancarbonitrid (TiCN) und Aluminiumoxid (Al2O3). Eine Besonderheit ist nun, dass neben dem Al2O3 jetzt auch das TiCN hochtexturiert ist. Das bedeutet, dass die Aluminiumoxid- und die Titancarbonitridkristalle in ihrer jeweiligen Gitterstruktur alle in die gleiche Richtung ausgerichtet sind. Mit dieser stark ausgeprägten säulenartigen (kolumnaren) Struktur hat sich sowohl die Freiflächen- als auch die Kolkverschleißfestigkeit deutlich erhöht. Zusätzlich haben wir erstmal das TiCN mehrlagig aufgebaut. Dazu haben wir in das letzte Drittel des Titancarbonitrids drei Unterbrechungen eingebaut und so einen mehrlagigen Aufbau realisiert. Aufgrund dieser einzigartigen Eigenschaft können wir nun einen gewissen Dämpfungseffekt beobachten. Schlussendlich hat sich dadurch die Widerstandskraft gegen Risse und das Zähigkeitsverhalten verbessert. Zudem wird mit Hilfe des mehrschichtigen Aufbaus auch das Eigenspannungsverhalten verbessert. Diesen neuartigen TiCN-Aufbau haben wir deshalb auch zum Patent angemeldet. Zusammengefasst haben wir durch die Texturierung die Verschleißfestigkeit und durch den mehrlagigen Aufbau des Titancarbonitrids die Zähigkeit wesentlich verbessert.

mav: Was hat sich bei der Nachbearbeitung verändert? Drobniewski: Die Nachbehandlung erfolgt bei den Tigertec Gold-Familien in mehreren Stufen. Als erstes werden die Auflageflächen der Platten geschliffen. Dadurch sitzen die Platten später extrem satt und sicher in ihrem Plattensitz, was geringere Vibrationen bei der Bearbeitung zur Folge hat. Im zweiten Schritt werden die Platten einer ersten Strahlbehandlung mit hohem Druck unterzogen. Dadurch werden in die Beschichtung und die Randzone des Hartmetallsubstrats Druck-Eigenspannungen eingebracht. So wird das Zähigkeitsverhalten und damit die Rissbeständigkeit nochmals verbessert. Im letzten Schritt wird dann nochmals gestrahlt. Hier kommt ein abrasiver Nassstrahlprozess zur Bearbeitung der Spanfläche und der Schneidkante zum Einsatz. Bei Walter wird dieser letzte Schritt als auch Tiger-Strahlen bezeichnet. Durch das Tiger-Strahlen wird zum einen das Eigenspannungsverhalten nochmals verbessert und zum anderen das bei der Gussbearbeitung tribologisch ungünstige TiN entfernt. Durch diesen dreistufigen Prozess erhalten die Platten nebenbei auch ihre drei Farben.

mav: Haben Sie denn auch schon Rückmeldungen aus der Praxis? Kußmaul: Wir haben die Platten in über 130 Kundentest ausgiebig getestet. Dabei lagen die erreichten Standzeiten, im Vergleich zu unseren Tigertec Silver-Werkzeugen, durchschnittlich wie auch schon vorhin beschrieben um rund 50 Prozent höher. Bearbeitet wurde dabei unter anderem auch Werkzeugstahl mit einer Zugfestigkeit von über ‧1000 N/mm2.

mav: Welche Sorten wird es zu Beginn ‧geben? Kußmaul: Wir starten mit drei Sorten: einer WPP10G, einer WPP20G und einer WPP30G zum Stahldrehen. Die Hauptanwendungen der drei Sorten sind klassisch im Automotivebereich in der Serienproduktion zu finden. Hier geht es dann vor allem um das prozesssichere Bearbeiten von Antriebswellen, Rädern oder Flanschen. Vorrangig sind das Bauteile aus Stahl egal ob nass oder trocken bearbeitet wird. Ein unterbrochener Schnitt stellt für die WPP30G ebenfalls kein Problem dar. Zusätzlich können die Sorten auch bei der Bearbeitung von Sphäroguss (GGG), Grausguss (GG) und bei rostfreien Stählen beim Schruppen eingesetzt werden. Die Sorten kommen mit einundzwanzig Geometrien auf dem Markt. Es stehen auch Spezialgeometrien zur Verfügung z.B für optimierten Spanbruch auf langspanenden, kohlenstoffarme Stählen (MP3) oder speziell für Schnittunterbrechungen (RP7) entwickelte Geometrien .

mav: Würden Sie prinzipiell jedem Tigertec Silver-Kunden raten, auf Tigertec-Gold umzusteigen? Drobniewski: Ja, ausnahmslos.

Walter AG www.walter-tools.com

Aktuelle Entwicklungen in der spanenden Fertigung

Auf ANCA Maschinen lässt sich dank der einfachen Software für Design und Simulation viel einfacher Meister-Niveau erreichen als beim Schach.

Um dies zu verdeutlichen, haben die ANCA-Techniker ein komplettes Schachset mit Hilfe der iGrind-Software und den 5-Achsen-CNC-Schleifmaschinen im Showroom in Weinheim konstruiert und geschliffen.

Unter dem Motto „ Spielefavoriten – originalgetreu in Szene gesetzt“ erarbeiteten die Auszubildenden bei SHW Werkzeugmaschinen gemeinsam mit Ihrem Ausbilder Gerhard Weng einen Airhockey Tisch in Turniergröße.

Der Schwerpunkt lag hierbei nicht auf der Elektronik des Spiels, sondern auf der Umsetzung der doch aufwendigen Bauabläufe.

So wurde eigens für das Spielfeld eine Maschine gefertigt, die gesteuert die Bohrungen für die Luftkanäle übernimmt.

Einen Klassiker der Kartenspiele hat die Niles-Simmons-Hegenscheit Gruppe gewählt: das Quartett in der allseits bekannten Variante Stechen.

„Top machines“ ist mit Maschinen des Herstellers samt interessanter Daten dazu bestückt. So will NSH seine Technologiekompetenz auch spielerisch vermitteln. Die Regeln sind einfach: Wer den höchsten Wert hat, gewinnt.

Sollte das Spiel bei den Messebesuchern gut ankommen, wird es als Werbemittel weiter produziert und hat so einen nachhaltigen Nutzen.

Der 125 kg schwere Kicker ist mit einer Flutlichtanlage und 2 digitalen Toranzeigen ausgestattet. Er wurde mit CAD-Software am Computer konstruiert. Bis auf die Spielfeldplatte wurden alle Metall- und Kunststoffteile von den Auszubildenden selber hergestellt. Die Führungsringe für die Spielstangen und Rahmen für den Einwurf wurden aus Kunststoff im 3D-Drucker gefertigt.

Einst als Kneipenklassiker bekannt, erfreut sich der Flipper wieder enormer Beliebtheit. Unsere elektronischen Flipper sorgt ab sofort für Spaß und Spannung der Extraklasse auf jedem Event und lässt die Herzen von Jung und Alt höher schlagen. Durch Licht und Soundeffekte, kombiniert mit echten Flipper-Buttons & einem Plunger, sticht unser Flipper heraus und bietet eine einmalige Kulisse.

Knackst Du den High Score?

Planung, Konstruktion, Budgetierung und Produktion des Greifautomaten lagen in der Verantwortung des HORN-Teams, bestehend aus sechs Auszubildenden sowie einem Ausbilder. Die Verwendung einer passenden Elektronik gab dem HORN-Nachwuchs die Möglichkeit, über den Tellerrand Ihrer Ausbildung hinauszuschauen.

Der Air-Hockey Tisch wurde als Ausbildungsprojekt entwickelt und von unseren Auszubildenden in Eigenregie entwickelt, produziert und dient aktuell in der Ausbildungsabteilung als Zeitvertreib in den Pausen.

Fertigungstechnik (fräsen und montieren), Montagetechnik (zusammenbauen), Elektronik (Zählwerk und Lichteffekte, Luftbett) und auch 3D-Druck (Puck und Schläger) wurden von den Auszubildenden angewendet.

WE LIVE FOR CHALLENGES lautet der EXTRAMET-Slogan, so waren die Polymechaniker-Azubis vom Wettbewerb sofort begeistert. Ein Kugellabyrinth von Grund auf zu fertigen und dabei erlernte Fähigkeiten einzusetzen ist eine Herausforderung. Auch in der Ausbildung gilt es ab und an Hürden zu meistern, genau wie im Spiel.

Unser HAUBEX ist ein automatischer Werkstück-Wechsler. Eingesetzt im Bearbeitungszentrum arbeitet er weiter, wenn andere in der Pause sind. Da bleibt noch Zeit für ein kleines Strategiespiel mit einem Kollegen. Ziel des Spiels ist es, als erster drei gleiche HAUBEX in eine Zeile, Spalte oder Diagonale zu setzen.

Are you fast enough? Catch them if you can! Mit Stolz präsentiert ELHA-MASCHINENBAU das Projekt der Auszubildenden zum diesjährigen mav-Wettbewerb: Ein komplett eigenständig realisierter Reaktionstest.

Verbaut ist eine Siemens Steuerung LOGO. Über die Zwei-Hand-Betätigung wird ein Zufallsgeneratorbaustein ausgeführt, der nach einer zufälligen Zeit einen der drei Zylinder zufällig ausfahren lässt.

Die Zylinder werden über eine Festo-Ventilinsel angesteuert und sind alle mit Drosselrückschlagventilen sowohl in Einfahrrichtung als auch in Ausfahrrichtung ausgestattet, um ein Sanftes Hoch und Runterfahren zu ermöglichen.

Ein solches Projekt in der vorgegebenen Zeit zu realisieren, benötigt Schnelligkeit und Geschick und genau dies gilt es auch im Spiel unter Beweis zu stellen.

Wir setzten Ihren Span schachmatt! Die Schachfiguren haben teilweise komplexe Bearbeitungsprozesse, bei denen sich der Span nur schwer brechen lässt.

Durch verschiedene Modi bei der LFV Programmierung, kann die Spanlänge selbst bestimmt werden. Das reduziert nicht nur das manuelle Eingreifen bei langen Spänen, sondern steigert die generelle Effizienz und die Produktivität der Maschine.

Wir wollten dem Kunden im Rahmen der Aktion die LFV Technologie einfach noch näherbringen.

Die beiden Studenten in Ausbildung bei der Arno Arnold GmbH kamen auf die Idee eine Kniffelaufgabe als Spiel auszuarbeiten. Gemeinsam mit dem Produktionsleiter wurden die Umsetzungsmöglichkeiten ausgelotet. Das Spielbrett wird aus einem bei der Bearbeitung entstehenden „Abfallprodukt“ erstellt. Die Dekorationen werden aus Produktbildern ausgedruckt. Die Spielfiguren sind kleine Arnold-Produkte.